Untermhäuser Forum

Plaudereien im Dunstkreis von Untermhaus
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BeitragVerfasst: Mo 27.Okt 2014 15:15 
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Werden dort jetzt in Vorbereitung der Baumaßnahme
in voreilendem Gehorsam Bäume gefällt,
wie am Ende der Wiesestraße?

:roll:


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BeitragVerfasst: Mo 27.Okt 2014 16:33 
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Hallo Aschemännl,

Aschemännl hat geschrieben:
Werden dort jetzt in Vorbereitung der Baumaßnahme
in voreilendem Gehorsam Bäume gefällt,
wie am Ende der Wiesestraße?

Du solltest es lieber "puristische Pflegemaßnahme für den Lupoldt-Garten" nennen. Das trifft die Sache etwas präziser.

Das wurde ja auch Zeit. Die wären ja auch blöd, wenn sie warten, bis das ganze Gestrüpp einen Umfang bekommt, bei dem es unter die Baumschutzsatzung fallen würde.


Pfiffikus,
der weiß, dass das für dieses Grundstück im ganz Besonderen gilt


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BeitragVerfasst: Mo 27.Okt 2014 20:10 

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so ähnlich denke ich auch. Aber man munkelt, daß die Grundeigentümer für das 1 Mill. € haben wollen. Die "Grundstückspflege" könnte somit ein Verkaufsargument sein? :banana:

vermutet der phoenix66


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BeitragVerfasst: Mo 27.Okt 2014 21:13 
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Vielleicht sollte man doch noch die "kleine Hufeisennasen-Fledermaus" ansiedeln.


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BeitragVerfasst: Di 28.Okt 2014 10:31 

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Aschemännl hat geschrieben:
Vielleicht sollte man doch noch die "kleine Hufeisennasen-Fledermaus" ansiedeln.


da kommst du reichlich zu spät. Denn Fledermäuse gibt es dort schon lange.

Gruß phoenix66, der sie an Sommerabenden sieht.


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BeitragVerfasst: Mo 12.Jan 2015 9:26 
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Zitat:
Neue Variante für das Biermann-Quartier in Gera mit mehr Grün


Eine Bürgerinitiative zum Schutz der Bäume um die Biermann-Villa kritisierte den ersten Bebauungsplanentwurf. Das waren nicht die einzigen. Der zweite Entwurf will mehrere Mängel ausräumen.


Gera. Der zweite Entwurf für den Bebauungsplan des Biermann-Quartiers in Gera-Untermhaus lässt mehr Bäume überleben. Weil der Mühlgraben nun nicht verlegt werden soll, dürfen grüne Riesen entlang des einstigen Rinnsals stehen bleiben. Auch eine 15 Meter hohe großfruchtige Eiche an der Leibnizstraße ist gerettet, die es laut Unterer Naturschutzbehörde nur zwei Mal in Gera gibt.
Am 13. Januar soll der Bauausschuss des Geraer Stadtrates den neuen Entwurf billigen und die Auslegung beschließen.
Die Biermann-Villa soll nun nicht mehr unbedingt abgerissen werden. Ist das allerdings baulich und wirtschaftlich nicht zu realisieren, so muss der Ersatzbau die Geometrie des historischen Gebäudes aufnehmen. Im Innenraum des Areals soll es neben der Villa nur ein zweites Gebäude und keine Reihenhäuser, wie zunächst vorgesehen, geben. Der Wohnblock an der Kantstraße entfällt ebenso. An die Schellingstraße 8 will man einen zweigeschossigen Kopfbau anschließen lassen.
Entschärft werden könne laut Beschlussvorlage auch die Parksituation im Wohngebiet, weil in den Untergeschossen Stellflächen oder Parkdecks integriert werden sollen.
Das Planverfahren für den Standort hatte der Geraer Stadtrat mit seinem Beschluss vom 13. September 2012 eingeleitet. Nach öffentlichen Treffen mit Anliegern am 6. Februar 2013 auf dem Areal und eine Woche später im Geraer Rathaussaal spielte das Thema kommunalpolitisch nur noch in den nichtöffentlichen Beratungen des Bauausschusses eine Rolle.
Im Dezember 2013 legten Grundstückseigentümer und Vorhabenträger, die HFW GmbH, vertreten durch Hans-Gerd Reit, und Projektentwickler Christian Matern ein überarbeitetes Konzept vor. In ihm versucht der Geraer Architekt Volker Regel hochwertiges Bauen mit Denkmal-, Natur- und Hochwasserschutz zu verschmelzen. So soll beispielsweise der Mühlgraben wieder zum temporären Fließgewässer werden.
Wenn der Bauausschuss seine Zustimmung erteilt, wird der zweite Entwurf des Bebauungsplanes für einen Monat öffentlich ausgelegt werden.


Sylvia Eigenrauch/OTZ am 08.01.2015


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BeitragVerfasst: Mo 09.Feb 2015 14:08 
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Zitat:
Protesttafeln eingeholt - weiter achtsam im gemeinsamen Quartier in Gera-Untermhaus

Die Bürgerinitiative Luboldt-Garten hat am 7. Februar 2015, die von ihr am 31. August 2012 angebrachten Plakate und Protestschilder gegen den 1. Bebauungsplan des Biermannquartiers eingeholt.

Gera-Untermhaus. "So, wie der jetzige Bebauungsplan für das Biermann-Quartier seit dem 2. Februar im Baudezernat in der Amthorstraße 11 ausliegt, sind manche unserer Forderungen von vor zwei Jahren hinfällig geworden. Wir freuen uns, dass unsere Kritikpunkte berücksichtigt wurden, deshalb nehmen wir jetzt unseren öffentlichen Protest in der Kantstraße ab. Trotzdem gibt es noch offene Fragen." Das sagte am Sonnabend Günter Domkowsky , Mitglied der Bürgerinitiative Luboldt-Garten.

Martin Steinhäuser holte das Plakat herunter, wo gefragt wurde: "Wo parken wir demnächst?" Der B-Plan des Bebauungsentwurfs sieht vor, dass für die 38 neuen Wohnungen maximal 70 Parkplätze entstehen sollen, so dass es keine Einschränkungen für die Alt-Untermhäuser hinsichtlich der Parkmöglichkeiten geben werde. "Die Umsetzung", ist Martin Steinhäuser skeptisch, "wird im B-Plan nur als zulässig beschrieben, ist daher noch nicht rechtlich bindend." Die Parkfrage bleibe in Untermhaus ein generelles Problem für den gesamten Stadtteil. Als problematisch sehen er und andere Bürger die Bespannung des Mühlgrabens zwischen Schelling- und Tobias-Hoppe-Straße als Wasserfläche. Er stehe bei Starkregen dann nicht als Rückhaltefläche zur Verfügung.

Die Mitglieder der Initiative wollen das Bauen im Biermann-Quartier weiter aufmerksam verfolgen und Ansprechpartner für besorgte Bürger bleiben. "Wir wollen nicht die Bremser sein", so Klaus Franke", sondern Achtsamkeit fordern, was das künftige gemeinsame Wohnen alter und neuer Untermhäuser betrifft, aber auch den sensiblen Umgang mit Architektur und Natur." Ein Brief von Wolfgang Luboldt an die Geraer Oberbürgermeisterin Viola Hahn (parteilos) belegt die Dankbarkeit der Familie dafür: "Als Enkel von Hermann Luboldt, einem Geraer Heimatdichter und im Namen meines Vaters, der sich über die Aktivitäten der Bürgerinitiative in seiner Heimatstadt sehr gefreut hat, bitte ich Sie, die Initiative mit in die Gestaltung dieser schönen Geraer Villenstadt einzubeziehen. Wer sonst als die Bürger sind mehr an der Gestaltung und Zukunft der Stadt interessiert?" Auch in einer Masterarbeit schnitt das Engagement der Untermhäuser Bürgerinitiative im Vergleich mit drei anderen im Bundesgebiet als das erfolgträchtigste ab. "Initiativen auf Zeit sind als neue Form der Mitbestimmung der Bürger erkennbar", sagte Holger Peter Saupe. Der "abmontierte Bürgerprotest" kommt ins Geraer Stadtmuseum als Zeichen gelebter Demokratie. Einen Wunsch äußerten die Luboldt-Garten-Verfechter noch: "Bitte schnell den Gehölzschnitt aus dem Quartier entfernen. Darunter warten unzählige bunte Frühjahrsblumen vom Schneeglöckchen bis zu den Veilchen aufs Blühen."

Elke Lier / 09.02.15 / OTZ


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BeitragVerfasst: Mo 09.Feb 2015 17:17 
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Läßt sich denn die Biermann-Villa noch retten oder ist die jetzt ganz weggefault?

:bitter:


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BeitragVerfasst: Mo 09.Feb 2015 17:25 

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Aschemännl hat geschrieben:
Läßt sich denn die Biermann-Villa noch retten oder ist die jetzt ganz weggefault?

:bitter:


zumindestens innerlich. Äußerlich sieht sie aus, wie jede "normale Ruine"! :banana:

Gruß phoenix66, der Nachbar


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BeitragVerfasst: Di 10.Feb 2015 12:00 
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man sollte sie als geschichtliches relikt, als biotop, stehen lassen und dem laufe der zeiten übergeben. macht man woanders auch. dann hat man immer ein anschauungsbeispiel wie es zu anderen zeiten mal war. ansonsten glaubt einem das ja niemand mehr bei all der geschichtsverfälschung die betrieben wird, da versucht man sämtliche spuren radikalst auszulöschen schlimmer als es dereinst dem andenken Amenophis IV. erging. nein, lasst die villa, der was davon übrig ist, stehen als mahnendes beispiel für den infernalischen verfall der gesellschaft und der werteprinzipien.


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BeitragVerfasst: Di 10.Feb 2015 14:38 
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Lea hat geschrieben:
man sollte sie als geschichtliches relikt, als biotop, stehen lassen und dem laufe der zeiten übergeben.


Zu diesem Zwecke hat man in Gera ein anderes Gebäude verwendet.
viewtopic.php?f=9&t=5221


Pfiffikus,
der dieses auf Grund der guten Sichtbarkeit viel besser als Anschauungsobjekt geeignet ist


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BeitragVerfasst: So 22.Feb 2015 19:30 
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Zitat:
Die Biermann-Villa ist ein Hotspot für Gera

Fast auf den Tag genau ein Jahr nach dem verheerenden 1. Weltkrieg hatten sich die Wirtschaft und damit auch das Leben in unserer engeren Umgebung weitgehend erholt und man konnte neue Pläne für die Zukunft schmieden. So wurde zu Jahresbeginn 1919 die Gemeinde Untermhaus mit ihren knapp 7.300 Einwohnern eingemeindet. Sie brachte eine bemerkenswerte Aussteuer in die Zweckehe ein: Schloss Osterstein, Theater, Orangerie mit Küchengarten und vieles andere. Zudem gewann Geras neuer Stadtteil Bedeutung als Wohnsitz betuchter Unternehmer, die stolz darauf waren, im „Westend” Geras zu wohnen. In den zurückliegenden 100 Jahren hat sich vieles verändert, geblieben sind aber Charme und Attraktivität des Stadtteiles.

Bereits im Jahre 1897 ließ sich der Kaufmann Arno Luboldt eine Villa bauen. 1919 kaufte sie der Warenhaus-Besitzer Max Biermann und machte die Villa zu einem gesellschaftlichen Mittelpunkt. Die Dichter Gerhart Hauptmann und Franz Werfel, der Architekt Tilo Schoder, und viele andere Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur waren hier zu Gast. Die Tochter des Hausherrn, Aenne Biermann, hat die Entwicklung der künstlerischen Fotografie entscheidend geprägt. Diese Epoche dauerte bis zur Machtergreifung der Nazis. Wegen seiner jüdischen Herkunft wurde Max Biermann enteignet und in das KZ Buchenwald gebracht, später konnte er in die USA auswandern und ging schließlich Anfang 1940 nach Palästina. Aenne Biermann ist bereits 1933 verstorben. Über die Jahrzehnte hinweg hat sich der Name „Biermann-Villa” erhalten. Der neoklassizistische Bau hat aber nach dem 2. Weltkrieg aber eine traurige Entwicklung genommen: Es folgte ein mehrfacher Besitzerwechsel, einer der Eigentümer hat das Gebäude regelrecht geplündert und ausgeschlachtet. Lediglich die Ausstattung des Aenne-Biermann-Zimmers ist in Teilen erhalten geblieben.

Quartierentwicklung

Seit 2011 arbeitet nun der freie Projektentwickler Christian Matern an einer Konzeption für die Erhaltung der Villa und das anschließende so genannte Biermann-Quartier, den ehemaligen Park der Villa. „Noch bevor die Reihenhäuserplanung begann, war mir klar, dass man mit der historischen Substanz umgehen muss und nicht zuerst über Abriss nachdenken sollte. Ein zweiter Aspekt, der mich umgetrieben hat, ist seit vielen Jahren die Renaturierung des Mühlgrabens. Wir alle wissen, dass Wasser immer ein Stück Lebensqualität ist, und mir ging es von Anfang an nicht nur um die Bebauung von Grundstücken, sondern um eine komplexe, integrierte Gesamtentwicklung mit Blick auf ganz „Neu-Untermhaus”, umschreibt er das Grundziel seiner Arbeit. Villa und Garten haben nach Ansicht von Matern eine ganze Epoche geprägt. Gemeinsam mit dem Naumann-Platz betrachtet er sie als das Gesicht von Neu-Untermhaus. Die umgebende Parkfläche als Kulturraum ist im Laufe der Jahre zum Wald geworden. Viele hilfreiche Ideen der Anwohner konnten im wesentlich überarbeiteten Entwurf des Bebauungsplanes auch wegen des Engagements der Bürgerinitiative eingearbeitet werden. Eingriffe in Natur und Umwelt sollen möglichst schonend erfolgen und trotzdem den Anforderungen unserer Zeit entsprechen. Aber es geht nicht nur um drei neue Gebäude. „Wenn ich 30 bis 35 neue Mieter oder Eigentümer wieder hierherbringe, hat das positive Auswirkungen auf Handel und Kultur. Stabilisierung von Handel und Infrastrukturen schafft man nur, wenn viele Menschen Nachfrage erzeugen: „Das haben ich erst vor kurzer Zeit mit dem Ortschaftsrat diskutiert und dafür auch Zustimmung erhalten.“ Dafür muss natürlich das gesamte Umfeld stimmen.

„Wenn man von neuen städtebaulichen Idee ausgeht, dann müssen wir besonders die Folgen des demographischen Wandels berücksichtigen”, ist der Projektentwickler überzeugt und meint: „Zugespitzt haben wir in Gera wie in vielen anderen Städten seit langem die bedauerliche Situation, dass Familien mit Kindern an den Stadtrand gehen, die ältere Generation geht in barrierefrei umgebaute Plattenbauten, wohlhabendere Singles in schön sanierte Bauten im Stadtzentrum oder in attraktive Stadtteile - wie Untermhaus. Gegen diese Trennung der Generationen bietet mein Konzept eine Alternative. Grundidee ist, dass Familien mit Kindern hier einen guten Platz zum Leben in der Stadt finden, genauso wie ältere Personen und Alleinstehende.“

Klimapolitisches Projekt

Es gibt eine prinzipielle Überlegung: „Wir wollen verschiedene Ebenen verbinden. Eine weitere Ebene ist z.B. die Umwelt. Untermhaus ist leider auch ein Stadtteil in Tallage, der durch den starken Verkehr mit Emissionen belastet ist, z.B. durch die Bundesstraße und den starken Verkehr aus den Westvororten. Wir müssen daneben auch berücksichtigen, dass die Versorgung mit einem zentralen Fernwärmenetz in Gera nur noch eine begrenzte Lebensdauer haben dürfte. Die neue Chance besteht u.a. darin, dass stadtteilbezogene kleine effiziente Block-Heizkraftwerke für Nahwärmenetze langfristig die Energiezufuhr für Wärme und Strom sichern können. Zunächst besteht noch ein Fernwärmenetz, das jetzt an der Küchengartenallee bzw. am Finanzamt endet. Es kann im Rahmen eines Entwicklungskonzeptes weiter genutzt und dann Jahr für Jahr unter Einbeziehung der Eigentümer Straße für Straße ausgebaut werden. Dieser Weg ist allerdings auf eine Perspektive von vielleicht zehn bis 15 Jahren ausgelegt. Dann geht es darum, einen Standort für ein kleines Block-Heizkraftwerk zu finden, das auch mit nachwachsenden Rohstoffen betrieben werden kann. Ich kann mir dafür z.B. das Gelände westlich der Eselsbrücke vorstellen. Ziel ist ein Stadtteil mit weniger Verkehr, weniger Emissionen, ein lebenswerter Stadtteil für Menschen aller Generationen.

Revitalisierung Mühlgrabens

Schließlich sind Revitalisierung und Ausgestaltung des Mühlgrabens ganz entscheidend. „Das Hochwasser hat bei der Beurteilung des Bauvorhabens eine nicht zu unterschätzenden Rolle gespielt. Da hat jeder gesehen: Häuser am Mühlgraben zu bauen und ihn ganz verschwinden zu lassen, könnte kreuzgefährlich werden“, so Matern. Nach der Vorstellung des neuen integrierten Konzeptes in 2012 hat die Stadt Studenten einer Erfurter Fachhochschule gewonnen, die den Verlauf des Mühlgrabens in Untermhaus sehr detailliert und konkret zwischen Biermann-Platz und dem sogenannten Schulgarten überplant haben. Deutlich wurde 2013, dass der Wasserlauf Mühlgraben keine Funktion zum Hochwasserschutz übernehmen kann. Aber richtig ist auch, dass die Wasserfluten über viele Tage nicht ablaufen konnten, was zu erheblichen Gebäudeschäden führte. Die Durchlassfähigkeit muss deshalb kurzfristig wieder hergestellt werden, um im Überschwemmungsfall neue Schäden im Stadtteil zu verhindern, fordert Matern. „Mein Projekt sieht darüber hinaus mittelfristig vor, dass ein kleines Einlaufbauwerk am Biermannplatz errichtet wird, das zeitweise Wasser aufnehmen und in den Mühlgraben ableiten kann”, so der Planer und kommt zur Villa zurück: „Sie ist kein eingetragenes Denkmal, aber ein Denkmal”, und es ist durchaus berechtigt, wenn er sagt: „Das ist ein Hotspot für Gera.” Aus einer historischen Villa soll ein Gebäude werden, das in Verbindung von alter und neuer Baukultur ein architektonisches Ausrufezeichen für Gera setzt. Die Parkanlage wird in Teilen behutsam erhalten und von Parkplätzen im Innern freigehalten. Dazu wird eine innovative Lösung umgesetzt: Die zwei neuen Gebäude verfügen im Erdgeschoss über ein offenes Parkdeck, darüber sind die Wohnungen.

Wenn man Bauen will, braucht man Visionen. Bei der Umgestaltung vorhandener Substanz erhöht sich der Schwierigkeitsgrad, es muss eine Übereinstimmung der baulichen Möglichkeiten mit den Wünschen der neuen Eigentümer und ansässigen Anlieger erreicht werden. Aber vielleicht überzeugt ein Zukunftsbild: Fast parallel zur Kantstraße verläuft der Mühlgraben. Er ist von alleenartig von Bäumen flankiert. Und schließlich gibt es noch drei Veteranen unter den Bäumen, die erhalten werden, darunter Geras höchsten Ginkgo-Baum. Wenn alles glatt läuft, gewinnt der gesamte Stadtteil weiter an Attraktivität. Schließlich kann man dann im Jahre 2019 mit einem großen Fest ein Jubiläum feiern: 100 Jahre Untermhaus bei Gera.

(Kontakt: Christian Matern - christianmatern@weg.de; Bürgerinitiative – post@luboldt-garten-info)

( Reinhard Schubert, Neues Gera, 21.02.2015 )


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BeitragVerfasst: Do 24.Dez 2015 11:04 
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Heute ist der Anlass gegeben, an den 123. Geburtstag von Hermann Luboldt zu denken.


Pfiffikus,
der sich fragt, ob die engagierten Anwohner heute auch an ihn denken


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BeitragVerfasst: Di 29.Dez 2015 15:49 
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Ein langes, zähes, aber am Ende offenbar auch fruchtbares Ringen um einen Kompromiss hat ein Ende: Der Stadtrat gab nun mit großer Mehrheit Grünes Licht für den Bebauungsplan „Wohnen in Untermhaus, Biermann-Quartier“.
Nachdem ein erster Entwurf für das etwa 8000 Quadratmeter umfassende Areal rund um die Biermann-Villa im Anschluss an den Aufstellungsbeschluss des Stadtrates im Jahr 2012 auf ­einige Kritik stieß, sich sogar Bürgerinitiativen gegründet ­hatten, wurde nun der grund­legend überarbeitete B-Plan ­verabschiedet.
...
Erhalt der Villa und des Parkcharakters angestrebt
Ein wichtiges Anliegen ist Matern dabei der Erhalt der historisch bedeutsamen Fabrikantenvilla, die sich allerdings in einem schlechten Zustand befindet. Was aber nicht heiße, so der ­Projektentwickler, dass das Gebäude in seiner Statik nachhaltig beeinträchtigt sei. Nach seinen Vorstellungen sollen hier ­alte und moderne Architektur verschmelzen. Die Vorder­ansicht zur Leibnizstraße soll erhalten bleiben, von der Rückseite sollen durch einen modernen Anbau die Eigentumswohnungen erschlossen werden. Man müsse nicht alles abreißen, auch wenn das der vermeintlich leichteste Weg sei, so Matern, der für das Bauvorhaben das Motto „... leben mit Geschichte“ wählte.
...

Zum anderen werde es wohl auch Baumfällarbeiten geben. Hier ist Christian Matern wichtig zu betonen, dass es sich auf dem Areal nicht um einen Wald handelt. Es sei ein für die Villa angelegter Park, der seit Jahren schon der Verwilderung preisgegeben war.
...

Allgemein soll mit dem nun verabschiedeten Bebauungsplan deutlich weniger in den Baumbestand eingegriffen werden, als noch im ersten Entwurf. Der Innenbereich solle seinen Parkcharakter weitestmöglich behalten,

Realisierung bis Ende 2017 machbar
Die Vielzahl an Überlegungen zeige laut dem Projektentwickler, dass es hier um mehr gehe, als um das Grundstück. Nun hoffe er, dass alle Beteiligten ihr Engagement beibehalten, damit eine Realisierung bis Ende 2017 keine Utopie bleibt.

http://gera.otz.de/web/lokal/politik/de ... 1619005534


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BeitragVerfasst: Di 29.Dez 2015 19:52 
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Na dann kann ja endlich der Luboldt-Tower mit 111 Etagen gebaut werden.

:mrgreen:


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BeitragVerfasst: Fr 08.Jan 2016 20:44 
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Heute gab es wieder aktuelle Fotos in der OTZ - die ehemals schicken Fußböden sind wohl noch am besten zu erkennen:

http://gera.otz.de/web/gera/startseite/ ... xtor=RSS-3

und einen OTZ + Beitrag der relativ kurz ist aber ungefähr folgendes sagt:

- die Fassade zur Leibnizstraße und einige tragenden Wände im Inneren sollen erhalten bleiben. ZB die, die wohl noch viele kennen, als eine Kindertagesstätte untergebracht war.

- die Eingriffe in die Bausubstanz sind so groß, dass man statt Sanierung von einem Neubau spreche

- die hohe Deckenhöhe solle erhalten bleiben, wohl auch einige der Fußböden und hofffentlich Teile der expressionistischen Ausstattung des Damenzimmers von Aenne Biermann

- Sicher: sechs große Eigentumswohnungen werden entstehen – zwei davon über zwei Etagen. Der noch gut erhaltene Keller kann genutzt werden; Hochwasserschutz: durch eine Barriere im Park

- Baubeginn: noch in diesem Jahr sein. Bauzeit: drei Jahre, bis Villa und ein moderner Gegenpart auf der gegenüberliegenden Seite des Parks und Gebäudeteil mit kleinen, barrierefreien Wohnungen

http://www.otz.de/web/zgt/leben/detail/ ... 2139962918


Zuletzt geändert von watson am Fr 08.Jan 2016 23:44, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Fr 08.Jan 2016 22:52 
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OK, wenn das so im Schmierblatt steht dann weiß man auch in etwa wie die Wahrheit aussieht, nämlich dann wohl eher so:
- Fassade wird geschleift (da Erhaltung zu teuer, offizielle Gründe kann man später immer erfinden)
- Sanierung oder Neubau ist nur Geplänkel für die Formalien und Richtlinien, man nennt es so wie man den besten Vorteil rauszieht
- Deckenhöhe aus Energiegründen abgesenkt werden muss
- Fußböden raus und Naphthalin-Beton rein wie bei der Berufsschule
- expressionistischen Ausstattung verkloppt oder verlorengegangen oder geklaut (Bau-Mafia)
- Sicher: zehn enge dunkle Löcher werden entstehen – zwei davon über zwei Etagen (da zählt das Kellerfach mit).
- Hochwasserschutz: durch eine Barriere im Park, die aber nie realisiert wird weil am Ende das Geld fehlt
- Baubeginn: noch in diesem Jahr das große Sebstbeweihräucherunsgschild aufstellen. Bauzeit: sechs Jahre (plus anschließende mehrjährige Mängelbehebung), doppelt so teuer (man hat ja auch doppelt so lange gebaut)

Wir werden sehen wer näher an der Wahrheit ist (falls überhaupt gebaut wird).

In diesem Sinne, noch einen guten Schluck Highland Single Malt. Man gönnt sich ja sonst nichts.


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BeitragVerfasst: Fr 08.Jan 2016 23:20 
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ich habe ein paar Jahre neben der Biermannvilla gewohnt, auch wenn es schwer fällt,
tut mir den Gefallen und schreibt die Leibnizstraße nicht mit "tz"
Wer solche OTZ Artikel schreibt und dabei noch Geld damit verdient, wie die Julia Schäfer,
sollte zumindest einmal ins Geraer Straßenverzeichnis oder auf das Straßenschild schauen.
Hilfreich ist auch manchmal das Internet, obwohl da auch gemeine Fehler
auf der Lauer liegen, denen man leicht erlegen ist.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gottfried_Wilhelm_Leibniz
Auch der Leibnizkeks wird so geschrieben.
In Gera gibt es keine Leibnitzstraße, wenn es auch schwer fällt.
Leipnitz ist ein nämlich ein Dorf bei Grimma und
Leibnitz ist eine Stadt im österreichischen Bundesland Steiermark.
Den Chemiker Leibnitz hat man in Gera wohl nicht gemeint . . . .


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BeitragVerfasst: Fr 08.Jan 2016 23:44 
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@Clarino Ich habs mal geändert, nach der Erklärung :)
@Lea Wir können ja jetzt mal vergleichen was die nächsten 3 Jahre passiert und was von den Plänen wann, wie umgesetzt wird.


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BeitragVerfasst: Fr 08.Jan 2016 23:52 
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Hallo Lea,

Lea hat geschrieben:
- Baubeginn: noch in diesem Jahr das große Sebstbeweihräucherunsgschild aufstellen. Bauzeit: sechs Jahre (plus anschließende mehrjährige Mängelbehebung), doppelt so teuer (man hat ja auch doppelt so lange gebaut)

das wieserum glaube ich nicht.


Pfiffikus,
der das eher bei staatlichen und nicht bei privaten Bauherren vermuten würde


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BeitragVerfasst: Mo 21.Mär 2016 21:13 
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Hallo,

gibt es denn mittlerweile Neuigkeiten zum Baubeginn? Neulich wurde ja ziemlicher Kahlschlag gemacht.
Ich wohne fast gegenüber und kann aus dem Fenster wunderbar auf die Villa schauen. Da kann ich es kaum erwarten dass sie endlich loslegen, zumal ich generell sehr gern Baustellen und die Fortschritte beobachte. :D

Kann man eigentlich noch irgendwo die Bebauungspläne einsehen oder hat die vielleicht jemand und könnte sie mir zur Verfügung stellen?

LG, Clemens


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BeitragVerfasst: Di 22.Mär 2016 9:21 
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Wenn Du das so gut einsehen kannst, dann kannst du uns ja über den Baufortschritt mit Fotos hier berichten :) Baubeginn stand ja nur: noch in diesem Jahr, das könnte dann theoretisch auch erst im Dezember sein, wenn überhaupt.


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BeitragVerfasst: Di 29.Mär 2016 16:54 
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Ich werde euch gern mit Fotos auf dem Laufenden halten, wenn dann die Bebauung losgeht. :wink:

Hier mal der aktuelle Zustand, Viele Bäume wurden gefällt aber noch nicht beräumt. Heute war aber einiges los auf dem Grundstück, ich glaube die Garagen wurden leer gemacht, da ständig Autos kamen und fuhren und einige Garagen nun offen stehen.

Dateianhang:
_DSC5659.JPG
_DSC5659.JPG [ 380.68 KiB | 14485-mal betrachtet ]

Dateianhang:
_DSC5663.JPG
_DSC5663.JPG [ 469.52 KiB | 14485-mal betrachtet ]

Dateianhang:
_DSC5666.JPG
_DSC5666.JPG [ 455.49 KiB | 14485-mal betrachtet ]


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Fetzt danke für die Fotos, ich kenne das nur zugewachsen.


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BeitragVerfasst: Mi 30.Mär 2016 23:09 
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Heute stand was ganz kurzes in der OTZ dazu, das über 50 Bäume gefällt wurden:

http://gera.otz.de/web/gera/startseite/ ... xtor=RSS-3


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